Hartelk welkimen op Oomram – Auf nach Amrum!

Mit meiner Schwester und meinem 5jährigen Neffen haben wir uns einen Kurztrip auf die Nordseeinsel Amrum gegönnt. Ein Sehnsuchtsziel meiner Schwester, von dem ich mich gerne anstecken lassen habe.

Es war gar nicht so einfach auf Amrum für einen Kurztrip im Mai eine Ferienwohnung zu finden. Ich weiß selber, dass nicht jeder Vermieter bei einer 3-Nächte-Anfrage “Juchuh” schreit, wenn es die Möglichkeit gibt auch eine Woche vermieten zu können. Dazu sollte die Wohnung etwas nett und nicht zu teuer sein. Als endlich eine Wohnung gefunden war, ging es mit meinem Flitzi, Schwesterchen und dem Lütten im Gepäck auf nach Dagebüll zur Fähre. Auf dem Inselparkplatz haben wir mein Auto gelassen, denn auf einer kleinen Insel braucht man es nicht. Vom Inselparkplatz wird ein Shuttlebus angeboten, um zur Fähre zu kommen. Das ist aber eigentlich nicht nötig, da man nach 10 Minuten Fussweg schon an der Fähre ist. Wer nicht mit dem Auto kommt, kann übrigens mit der Bahn direkt bis an den Fähranleger fahren.

Mit der Fähre nach Amrum

Die Fahrt mit der Fähre, die zwischen Föhr, Amrum und Dagebüll pendelt, ist total entspannt. Die Fähre hat weder auf der Hin-, noch auf der Rückfahrt geschaukelt. Man findet sich schnell zurecht, das Personal ist sehr nett, Gastronomie und Postkarten gibt es auch und man kann oben an Deck, sowie drinnen gut Platz nehmen. Auf der Rückfahrt hatten wir sogar klare Sicht auf die Nachbarinsel Langeneß. Dafür war es im Innenraum leider etwas stickig. Meine Schwester hat immer nach Schweinswalen Ausschau gehalten. Eine Amrumerin am Tisch erzählte, Sie sei schon oft mit der Fähre gefahren und hat erst einmal welche gesehen.

Am Fährhafen in Amrum angekommen, quietschten einige Küstenseeschwalben lautstark ein “Hartelk welkimen op Oomram”, also Herzlich Willkommen auf Amrum. Direkt am Fähranleger fährt ein Bus die Ankommenden in einen von vier Orten auf Amrum. Es gibt allerdings 5 Orte auf ganz Amrum: Wittdün, Süddorf, Steenodde, Nebel und Norddorf. Nur in Steenodde hält der Bus nicht. Dort lag unsere Ferienwohnung. Kurzentschlossen haben wir unsere Sachen gepackt und sind entlang der Promenade an der Wattseite, am Seezeichenhafen vorbei und auf Schotterwegen zwischen grünen Wiesen, Schafen und Vögeln nach Steenodde gelaufen. Leichter Nieselregen begleitete uns, störte uns Nordsterne aber nicht weiter.

Unsere Unterkunft in Steenodde

2,5 km und eine gute halbe Stunde später nahm uns Frau Bruns in Empfang und übergab uns die Ferienwohnung Bernstein in ihrem reetgedeckten Friesenhaus. Zu dem Haus gehört ein großer Garten, von dem man über Koppeln und Felder den Leuchtturm sehen kann. Die 50qm Wohnung mit 4 Schlafplätzen war mit Ihren Kiefernmöbeln sehr gemütlich und zu dem super sauber. Alles war vorhanden, was man brauchte und Frau Bruns versorgte uns gleich mit den wichtigsten Tipps.

Vom Wohnzimmer aus hat man einen schönen Blick auf die Felder und auf das kleine Waldstück gegenüber. Mit dem Fernglas konnten wir die Wildkaninchen und Nachbarskatze beim Durchstreifen der Wiesen beobachten. Wenn die Fenster im Schlafzimmer offen waren, wurde man frühmorgens mit typisch-amrumschen Vogelgezwitscher geweckt. Musik in meinen Ohren.

Mit dem Fahrrad nach Nebel

Nachdem wir nun die Wohnungsschlüssel hatten, sind wir die Straße runter zu Familie Peters gegangen. Dort haben wir uns Fahrräder geliehen. Mein Neffe konnte seid einer Woche Fahrrad fahren. Er war ganz heiß darauf, sein Können nun anwenden zu können. Die ca. 2,5 km rüber nach Nebel zum einkaufen erschienen uns nicht zu weit. Jedoch war der Weg am Wasser längs ein sandiger Schotterweg und für einen Fahrradfrischling nicht so einfach zu bewältigen. Der Weg entlang des “Ual Aanjs – Kliffs” ist ansonsten ganz schön. Der Strand ist zum Teil abgesperrt, um die brütenden Vögel nicht zu stören. Man hat vom Weg aus einen sehr guten Blick auf die Gänse, Austernfischer und Uferschnepfen. Erst auf den zweiten Blick konnte man die zahlreichen Uferschnepfen erkennen. Beim vorbei gehen, dachte man es wären Steine, so gut tarnten sich die Tiere am Strand.

Uferschnepfen
Austernfischer brütet

In Nebel haben wir uns mit Lebensmitteln fürs Wochenende und einem Eis für tapfere “hinfallen-und-wieder-aufsteher” eingedeckt. Das besonders Tolle ist, dass der Supermarkt einen kostenfreien Lieferservice in alle Orte der Insel anbietet. So konnten wir halbwegs entspannt wieder zurück radeln. Diesmal an der Straße entlang. Auch wenn nicht viele Autos fuhren, war es mit unserem Fahranfänger ziemlich aufregend.

Kirche in Nebel

Kleine Infos in Kürze:

Inselparkplatz Dagebüll 7,50€ / Tag

Fähre von Dagebüll nach Amrum und zurück für 2 Erwachsene und 1 Kind ca. 40,-€

Amrum hat ca. 2200 Einwohner in 5 Orten

Die Insel ist 10 km lang und 2-3 km breit

Es gibt eine Strand- und eine Wattseite

Genug Bargeld mitnehmen – Kartengeld wird eher nicht akzeptiert – 3 Banken haben wir gesehen: Sparkasse in Wittdün, Volksbank und Postbank in Nebel, sicherlich gibt es aber auch eine in Norddorf

Der Bus fährt vom Fährhafen in Wittün über die Inselstraße bis nach Norddorf. Fahrradfahren ist auf der Straße verboten. Es gibt aber auch genug Fahrradwege. Bustageskarte 5,50€/ Erwachsener.

Fewo “Bernstein” im Friesenhaus, Stianoodswai 14 A bei Fam. Bruns

Fahrrad leihen bei Familie Peters im Haus Ingeborg, 2 Erwachsenen – 1 Kinderrad für 2 Tage 25,-€

Nebel heißt übersetzt “Neue Stadt”, Wittdün “Weiße Düne”, Steenodde “Steinspitze”

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