Du suchst einen besonderen Ort am Meer? Dann mal Leinen los und auf zur Lotseninsel Schleimünde. Hier findest du die Ostsee auf der einen und die Schlei auf der anderen Seite. Dazwischen einen Platz, wo du dich einfach entspannen kannst.

Als wir das erste Mal in Schleimünde anlegten, war ich sofort verliebt! Verliebt in Schleimünde! Seltsam, dass es Orte gibt, die man betritt und einfach liebt. Einfach so, ohne ein warum oder darum. Einfach so, weil es schön ist, weil es gefällt. Dazu braucht es häufig gar nicht so viel. Es reicht ein kleines Fleckchen Erde mit ein wenig Wellenrauschen vollkommen aus.

Schleimünde ist nur vom Wasser aus zu erreichen

Auch wenn Schleimünde mit dem Festland verbunden ist, trennt ein Naturschutzgebiet den Ort vom landläufigen Zugang. So kommst du nur über den Wasserweg nach Schleimünde. Die meisten Urlauber erreichen dieses schöne Fleckchen mit dem Ausflugsdampfer aus Kappeln. Der Landgang dauert ca. eine halbe Stunde. Ich finde das ein wenig kurz, denn gerade das Verweilen auf der “Insel” ist so schön. Wir sind schon ein paar Mal mit dem Segelboot hier gewesen. Es gibt einige Liegeplätze mit Stromversorgung. Wasser gibt es nicht und auch deinen Müll musst du wieder mitnehmen. Die Duschen sind eher simpel. Dennoch solltest du hier mal anlegen und die besondere Atmosphäre auf dich wirken lassen. Das ist auch wunderbar mit dem Kanu möglich, denn Schleimünde ist auch ein beliebter Ort für Wasserwanderer, die hier sogar ihr Zelt aufstellen können.

Das erwartet dich in Schleimünde

Der für Besucher zugängliche Platz auf dem Gelände ist klein und oberflächlich schnell erkundet. Es gibt einen Steinstrand zur Ostsee hin mit türkisklarem Wasser, auf den der Ostwind die Wellen drückt und Abends das Licht des Leuchtturms übers Meer scheint. Die beiden kleinen, wilden Sandstrände zur Schlei hin sind umsäumt von Heckenrosen mit Hagebutten. Bei strahlenden Sonnenschein kannst du im ruhigen, flachen Schleiwasser planschen oder einfach im Sand liegen. Abends geht hier die Sonne unter. Dann wird es ruhig und romantisch. Pärchen kuscheln sich mit Wein und Wolldecken auf dem Steg zusammen und genießen die gemeinsame Zeit während sich der Himmel in verschiedene Pastelltöne über der Schlei färbt.

Bei Ostwind kann es schaukelig werden

Bei Ostwind schaukelt es ein wenig im Hafen. Ich war beim ersten Mal von dem tollen Tag so erledigt, dass mir das nichts ausmachte. Nach viel Seeluft am Tage schlief ich einfach ein… Am nächsten Morgen schaukelte es noch ein wenig. Mit unserer Segelnachbarin schauten wir begeistert den Booten zu, die in Höhe des Leuchtturms über die Wellen hopsten. Direkt an der Ausfahrt zur Ostsee baute sich eine Wellenschwelle auf, über die die Boote nacheinander hinüber hopsen mussten, um aus der Schlei zu gelangen. Ein faszinierendes Bild das mir Gedächtnis geblieben ist.

Leuchtturm Schleimünde

Grün-weiß gestreift strahlt der ca. 14 m hohe Leuchtturm in der Sonne und wartet auf Schleimündebesucher zu seinen Füßen. Früher war er einmal schwarz-weiß. Da ist der jetzige Anstrich doch deutlich hübscher, wenn auch kein Zufall, wie wir Landratten wohl meinen mögen. Grün steht für die Steuerbordseite des Fahrwassers. Alle Segler wissen also, dass wenn sie von See kommen, den Leuchtturm an der Steuerbordseite lassen, um in die Schlei zu segeln.

Regelmäßige, kleine Führungen des Vereins “Jordsand”

An der ehemaligen “Giftbude” trafen wir vor ein paar Jahren auf eine Dame vom Verein Jordsand. Das Naturschutzgebiet “Vogelfreistätte Oehe-Schleimünde” liegt abgezäunt hinter dem alten Lotsenhaus. Die Dame wartete auf Ihre nächste Gruppe für eine ca. 20 minütige Führung. “Wenn der Seeadler kommt, kann man am meisten sehen, weil die Vögel dann aufgeschreckt werden. Heute, bei Ostwind, wird man von der Aussichtsplattform nicht viel zu sehen bekommen.” berichtet sie. Dennoch war die kurzweilige Führung sehr interessant. Von April bis Oktober kannst du daran teilnehmen.

Das gastronomische Angebot

Die ehemalige “Giftbude”, sowie das Hafenmeisterbüro mit Souvenirlädchen werden heute von den Schleswiger Werkstätten betrieben. Menschen mit Handicap sorgen für das Wohl der Besucher. Die Preise sind allerdings etwas hoch. Das liegt sicher an der exponierten Lage.