11 km Fussweg führte uns um den Trammer See mit traumhafter Kulisse, interessanten Entdeckungen und süßen Waffeln als Belohnung zum Schluss.
Wir stellten das Auto am Parnaßturm ab. Der war einfach zu finden. Der Eingang des Turms gefiel mir am Besten. Aber auch nur, weil ich mich nicht auf die Stufen rauf zur Aussichtsplattform getraut habe. Eine Treppe aus Gitterstufen führt nach oben und mir wurde bereits nach einigen Stufen unwohl. Mein Vater ist dann hochgelaufen und konnte für mich mit den wunderbaren Aus- und Überblick über Plön genießen. Der Hund durfte sowieso nicht hoch und so warteten wir beide unten.
Von hieraus führte der Weg links am See vorbei Richtung Rathjensdorf. Unterwegs kamen wir mit einem Jäger und seinem Hund ins plaudern. Er erzählte, dass der Hund im Moment nicht auf die Wiesen darf, weil er Rehkitze aufscheuchen könnte. Dann gab er uns noch den Tipp, dass es einen Seeadler-Aussichtspunkt und eine Bank mit dem schönsten Blick auf Plön gibt.
Wir folgten dem Weg weiter. Kurz vor Rathjensdorf gab es eine Steigung. Bei den Rapsblüten-Läufern wird dieser Streckenabschnitt “Höllenanstieg” genannt, wurde uns zumindest so erzählt.
In Rathjensdorf zeigte uns ein Schild den Weg zu den Seeadlern. Hier saß ein freundlicher, älterer Herr in seinem Campingstühlchen und las ein Buch. Ein Wohnwagen für die Nacht war für ihn auch da. An dieser Beobachtungsstation gab 2 Ferngläser, einen ausgestopften Seeadler, Infobroschüren und eine Infotafel. Der Herr von der Projektgruppe Seeadlerschutz Schleswig Holstein e.V. erklärte uns alles über das Seeadlerpärchen, dass in einem Horst weit gegenüber von uns, sein Junges groß zieht. Zu erkennen war leider Nichts. Man muss da schon ordentlich Glück haben. Dafür gab es zum Abschied für jeden ein Stück Kuchen, von der Ehefrau des Herren selbstgebacken, und von uns eine Spende für den Verein.
Die Seeadler sind eher Scheu und möchten nicht gestört werden. Daher ist es eher schwierig für ihn geeignete Nistplätze in hohen Bäumen, die auch noch in Wassernähe liegen, zu finden. Fisch liebt er und Bäume gibt es hier auch. Er hat sich hier, in der Plöner-Seen-Region, also ein herrliches Plätzchen zur Familiengründung ausgesucht. Schön, dass sich der Verein ehrenamtlich um Information und Aufklärung bemüht. Noch schöner ist es zu hören, dass sich die Zahl der Seeadler in den vergangenen Jahren erhöht hat und sich die Bemühungen lohnen.
Rathjensdorf selbst ist ein kleines Dorf mit mehr oder weniger gut erhaltenen Reetdachhäusern. Eines davon ist der Landgasthof Dörpskrog, der mit seinen Holsteiner Spezialitäten, Themenabenden das ganze Jahr durch und Klönabenden eine gute Adresse sein soll. Bei Gelegenheit werde ich das gerne mal nachprüfen 😉
Der Weg von Rathjensdorf zurück nach Plön, führt durch die Felder mit einem wunderbaren Panoramablick auf die Silhouette von Plön nach der anderen. Es wurden extra Banken zum Verweilen und Genießen des Ausblicks aufgestellt. Als wir da so auf unserer Bank saßen, kreiste auf einmal ein großer Vogel über den Himmel. Große Spannweite, brettaartige Flügel. Ganz klar, da war unser Seeadler. Nun konnte wir ihn doch noch sehen. Welch eine Freude!
Unseren 11 km Spaziergang hatte nicht nur den Hund, sondern auch uns, ein wenig geschafft. In der plöner Innenstadt sind wir dann im “Dat Waffelhus” eingekehrt. Da das Wetter ganz ok war, wollten wir lieber auf der Terrasse sitzen. Ein schmaler Gang führte auf die Rückseite des Altstadtgebäudes. Dort gab es nur 2 Tische. Ein super gemütliches, lauschiges Plätzchen. Die Bestellung und Bedienung erfolgt aus dem Hausfenster. Das war wirklich besonders. Getrunken haben wir äußerst interessante Brausen, wie Gurken- und Lavendellimo. Dazu gab es eine Riesenportion Waffeln mit Eis. Nur das Aufstehen hinterher war total schwer. Um ein Haar wären unsere Köpfe einfach zur Seite gefallen und wir wären eingeschlafen. Zum Glück fast, dass ein Gewitter nahte und wir noch zum Auto zurück mussten. 😉
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Unterkunft gesucht? Hier wird man fündig:
… die banken zum verweilen sind gut!…
… und die silhouette nach der anderen auch…