Ich liebe den Strand. Das ganze Jahr hindurch natürlich, denn ich liebe es einfach am Meer zu sein. Dann finde ich Strandschätze wie hübsche Herzmuscheln, schöne Granitsteine und eine besondere Zeit für mich zum Durchatmen. Komm einfach mal mit und schau selbst.
Entlang der lehmig-sandigen Wände eines Steilufers befinden sich naturbelassene Strandabschnitte, an denen du schöne Steine, interessante Fossilien oder Treibholz finden kannst. Besonders, wenn kurz vorher ein Sturm über die Küste gefegt ist, stehen deine Chancen gut etwas besonders Schönes zu finden. Dann haben Wind und Wellen das Meer aufgewühlt und sortieren das Ufer neu. Dann kommen hier und da Überbleibsel aus der Eiszeit zum Vorschein. Sind die Steine noch nass und die Sonne reflektiert auf ihrer Oberfläche, präsentieren sie sich im vollen Glanze. Wenn du ganz genau hinschaust, erkennst du verschiedene Strukturen, wie Druck- oder Nasenmarken. Ich kann nur erahnen, mit wieviel Kraft die Gletscher sich einst über das Gestein geschoben haben, während sie über Norddeutschland rollten und diesen Küstenabschnitt formten.
Gefunden! Charakteristische Fundstücke an der Ostsee
Donnerkeile sind spitz zulaufende, gold-braune, versteinerte Teile eines Belemniten, einem längst verstorbenen, kalmarartigen Meerestier. Die schwarz-weißen Feuersteine sind, neben Gneis und Granit, die Klassiker unter den Fundstücken am Ostseestrand. Du findest diese häufig an wilden Strandabschnitten und Steilufern. Hast du bereits einen Feuerstein mit Loch entdeckt? Herzlichen Glückwunsch. Dann hältst du deinen ersten Hühnergott in der Hand. Hühnergötter werden gerne als grobe Schmuckketten zur Dekoration verwendet. Bitte zerschlage niemals Feuersteine am Strand. Sie splittern und sind sehr scharfkantig. Der nächste Barfussläufer wird es dir bei seinem Strandspaziergang danken.
Das „Gold des Meeres“ – Bernstein in der Ostsee
Wenn du nach einem auflandigen Ost-Sturm sehr, sehr viel Glück hast, dann kannst du hier sogar das „Gold des Meeres“, also einen seltenen Bernstein finden. Du erkennst das honiggoldene, fossile Harz daran, dass es im sehr salzhaltigen Wasser schwimmt. Nimm dir dazu einfach ein Glas mit ganz viel Salz mit, denn der Salzgehalt der Ostsee ist zu gering und reicht für die Probe nicht aus. Außerdem ist der Bernstein deutlich leichter und (wie ich finde) handschmeichliger als andere Steine, die du am Strand findest. Zugegeben, hier an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste, musst du schon sehr viel Glück haben, um einen Bernstein zu finden. Es ist aber möglich!
Genieße das Hier und Jetzt
Während ich so aufmerksam mit dem Kopf nach unten den Spülsaum nach Fundstücken absuche, gönne ich mir zwischendurch ganz bewusst eine kleine Pause. Dann schaue ich über die Ostsee und sehe den Vögeln bei ihren Flugrunden zu, lausche den Wellen und atme die klare Winterluft ein. Dann kann die Suche weiter gehen.
Du möchtest mehr über deine gesammelten Strandschätze erfahren?
Erkundige dich am Besten bei einem lokalen Touristen-Service oder auch im örtlichen Museum, ob es Führungen oder Infoveranstaltungen gibt. Viele Ostseebäder bieten Bernsteinführungen oder naturkundliche Strandwanderungen an. Es finden auch Führungen über Lebewesen und die eiszeitliche Entwicklungen an der Küste statt. Das Zeittor Museum in Neustadt in Holstein bietet beispielsweise regelmäßig Archäologische-Sprechstunden an. Auch das Haus der Natur in Cismar freut sich, wenn du persönlich vorbei schaust und mehr über Strandschätze und den Lebensraum Ostsee erfahren möchtest.
Mehr zum Thema findest du auch in meinem Reiseführer über Ostholstein “Windbüddel und Ostseewellen”