Begleite mich auf meinem Weg von Eckernförde über die Bäderstraße nach Strande. Lies mehr!
Mein Vorsatz war mir Nichts vorzunehmen. Ich wollte einfach nur an den Strand und einmal Nichts tun. Fällt mir ja nicht immer so leicht.. Also fuhr ich in Eckernförde los und erstmal die Landstraße entlang. Es war noch etwas bewölkt. Ein Wegweiser zeigte links “Strand” an. Hier fuhr ich einfach mal ab, obwohl es noch nicht mein Ziel war. Ich fuhr auf den Parkplatz vom Campingplatz Grönwohld.
Camping, Segeln, Strand und Meeresluft
Hier wurden gerade Surf-, Kite- und Stand-Up-Paddling Equipment startklar gemacht und Segelkurse angeboten. Neben dem Campingplatz befindet sich das Naturschutzgebiet “Bewaldete Düne bei der Noer”. Der Wind war angenehm, es war weder zu kalt, noch zu warm. Ein paar Sonnenstrahlen lukten zwischen den Wolken durch. Am Strandzugang empfang mich ein Schild mit der Aufschrift “STOP! and smell the ocean” Unwillkürlich schließe ich die Augen und Atme tief ein. Ob das jeder hier so macht?
… surfen oder im Sand liegen kannst du hier auch!
Ein paar Surflehrlinge übten bereits im Wasser, Eltern sammelten mit Ihren Kindern Muscheln, zwei in Schlafsäcke gemuckelte Strandschläfer öffneten gerade die Augen. Eine herrliche Atmosphäre. Ich legte mich einfach in den Sand und machte die Augen zu. Ich lag ca. 1 Stunde da und ich glaube ich bin im Rauschen der Wellen einfach eingenickt. Dieser Strand ist sooo herrlich zum entspannen und ausruhen.
Leider war ich noch zu satt von meinem Frühstück in Kappeln, dass ich die kleine, rote Gaststätte “Windbar” nicht ausprobiert habe. Schade eigentlich. Sie passte so wunderbar in diese entspannt-lässige Umgebung.
Leuchtturm Bülk
Ich fuhr weiter zum Leuchtturm Bülk. Auf meiner Karte sah es gar nicht so aus, aber man kann bis nahezu an den Leuchtturm, und die davor liegende Gaststätte, heran fahren. Eine öffentliche Toilette gibt es hier auch. Und was mich besonders gefreut hat: gegen 2,- € Gebühr, die in der Gaststätte zu bezahlen ist, kann man hoch auf die Aussichtsplattform steigen. Endlich!
Die Aussicht war super!
Ich habe ja immer ein wenig Angst, so hoch hinaus und tastete mich in 22 m Höhe vorsichtig einmal herum. Der Blick schweifte um die Einfahrt der Kieler Förde, die Eckernförder Bucht, die Kläranlage in der Nachbarschaft und ein paar Felder. Bei besonders guter Sicht soll man bis zu den dänischen Inseln schauen können. Jetzt stand für mich fest: Einen Leuchtturm möchte ich auch haben! 🙂
Spazieren gehen und in die Ferne schauen
Von Strande aus führt ein Fahrrad- und Fußweg an der Küste entlang, vorbei an dem Leuchtturm Bülk, zur nächsten Gemeinde Schwedeneck. Einmal vom Leuchtturm aus um die Ecke gebogen, kannst Du auch den Kieler Leuchtturm mit Lotseninsel in der Ostsee sehen.
Ein Fernrohr steht hier zur Weitsicht bereit. Ein Fernglas in der Tasche zu haben, macht noch mehr Sinn, weil Du auf dem Wasser viele verschiedene Boote anschauen und am Strand einige Vögel beobachten kann. Das vielseitige Treiben der Kreuzer, Segler, Frachter, Sportboote etc… zieht hier die ein oder anderen Blicke auf sich.
Möwenpalaber im Klärwerkbecken
Ich habe mich dort an den wilden Strand gesetzt und versucht die Möwen zu fotografieren. Baden darf man hier nicht, da die Kläranlage direkt davor liegt. An einer Stelle kannst Du auf die Becken der Kläranlage schauen und sich über eine Infotafel darüber informieren. Kaum zu glauben, welch ein Geschrei die darin badeten Möwen veranstalten! Das Möwen krakelen können weiß ich natürlich, aber diese Klärwerkschwimmmöwen toppen den Geräuschepegel jedes Freibads an einem heißem Sommertag. 😉
Merkwürdige, tierische Entdeckung
Ich habe mir in Richtung Strande ein Stückchen Strand gesucht, um mich zu sonnen und mein Buch weiter zu lesen. Die Sonne schien aus vollen Zügen. Es kam ein Mann an den Strand mit einem Gummischlauchfloßdingsbum. In voller Anglermontur schwitzend, stach er immer wieder ins Wasser hinein und schaufelte irgendwas in sein Gummischlauchfloßdingsbums.
Es lies mir gar keine Ruhe. Ich konnte mich gar nicht mehr auf mein Buch konzentrieren, weil ich unbedingt wissen wollte, was der Mann da macht. Da immer weniger Worte aus dem Buch in meinen Kopf drangen, stand ich einfach auf und fragte nach. “Schau einfach mal in den Eimer”, war die nordisch-wortkarge Antwort auf meine was-machen-Sie-da-eigentlich-Frage.
Faszination Seeringelwurm
Ich ging zu dem weißen Plastikeimer und dort war ein wenig Seetang und komische algenförmige, längliche Lebewesen mit ganz vielen Fühlern. Sie sahen ein bisschen aus, wie Unterwassertausendfüssler oder so. Sowas habe ich noch nie gesehen! Ein bisschen eklig und auch faszinierend. Der Mann hatte mit dem Spaten Sand über das auf dem Gummireifen befestigte Sieb gekippt. Die Seeringelwürmer, wie die Tiere heißen, konnte er somit aus dem Sand heraussieben. Am nächsten Tag sei er zum Angeln verabredet und braucht noch Köder. Er wollte damit auf Aal gehen, aber auch andere Fische würden sich für diesen Köder interessieren.
Ansonsten war der Herr ein wenig genervt. Auf Smalltalk hatte er nicht so viel Lust. In der Wärme nach Angelködern buddeln und dabei auch noch wenig Erfolg zu haben, würde meine Laune auch nicht sonderlich heben. Aber vor den Kumpels am nächsten Tag ohne Köder zu stehen, wäre wohl das schlimmere Übel gewesen, daher buddelte er unentwegt weiter und lies sich von mir und meiner Faszination für Seeringelwürmer nicht weiter ablenken.
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