Steinreich am Brodtener Ufer – Travemünde – Hermannshöhe

Nicht nur Steine und heruntergestürtzte Bäume erzählen hier Geschichten. Das Landschaftsschutzgebiet Brodtener Winkel zwischen Travemünde und Niendorf ist eines der aktivsten, schönsten Kliffs der Ostsee. Wie du steinreich nach Hause kommst, erfährst Du hier.

Brodtener Ufer

Das Brodtener Ufer erstreckt sich ca. 5 km zwischen Travemünde und Niendorf. Oben entlang der Steilküste führt ein Rad- und Wanderweg. Einer der schönsten Panoramawege an der ganzen Küste. Hier hat man die ganze Lübecker Bucht und rüber zum Klützer Winkel im Blick.

Wir sind auf der Suche nach Fossilien und anderen Strandschätzen gewesen, also ging für uns der Weg unten entlang. Wir sind in Travemünde am Möwenstein gestartet. Hier fängt der Hundestrand an und hier dürfen Hunde sogar ganz offiziel ohne Leine am Strand toben. Die Vierbeiner sind so glücklich dort!

Dann muss man nur noch den FKK-Bereich passieren und der wilde Steinstrand beginnt. Der FKK- Strand ist nicht besonders schön, weil hier ständig Steinesammler durch die Nackedeis spazieren müssen, um am Brodtener Ufer spazieren gehen zu können. Ich finde das für die unbekleideten Sonnenanbeter eher störend.

Das Brodtener Ufer und seine Schätze

Das Brodtener Ufer hat viele Steinansammlungen, aber auch sandige Stellen, sowie eine Vielzahl an alten Baumstämmen vor zuweisen. Die Baumstämme laden zum Platzieren von Steinfunden, als Ruheplätzchen oder als Treibholzboote für Kinder beim Schwimmen ein. Viele Steinumrandungen von Lagerfeuerstellen haben wir gesehen. Kreise, Muster, Zeichen und Umrandungen sind an diesen steinreichen Ufern sehr beliebt. Gerade mit Kindern kann man sich da unzählige Figuren und Spiele ausdenken.

Ich muss gestehen, dass wir an der dänischen Küste mehr Schätze gefunden haben. Dennoch hatte mein Neffe seinen kleinen Rucksack voll mit Hühnergöttern, Donnerkeilen, Feuersteinen, Granit und Kreide. Er hat ein kleines Buch, in dem wir nachschlagen konnten, was wir gefunden haben. Wir haben sogar ein versteinertes Dinoei gefunden * Zwinker – Zwinker 😉 *. Da es aber keiner ins Museum tragen wollten, blieb es liegen.

Ganz sicher ein versteinertes Dinoei 😉

Uferschwalben haben hier ihr zuhause

Ich war im Januar einmal an der Hermannshöhe und habe hinunter geschaut. Da konnte man deutlich sehen, wie die Ostseewellen immer wieder gegen die Lehmwand der Steilküste peitschte. Spazierengehen war da natürlich nicht möglich.

So war es am Jahresanfang

Von unten nun hoch geschaut, kann man gut sehen, wie das Meer sich immer ein Stückchen mehr Küste nimmt. Das Wurzelwerk einiger Bäume am Rand der Steilküste wurde bereits unterspült, so dass man es von unten deutlich sehen konnte. Manche Bäume standen bereits ganz schräg am Abhang.

Ich hatte vor unserem Ausflug schon einmal von einem Haus gelesen, dass hinab gerutscht war, weil das Meer über die Jahre immer näher rückte. Faszinierend, dass man tatsächlich noch Mauerreste von dem Haus hier findet. Am Strand liegen Mauerstücke mit Backsteinen und auch Fliesenresten. An einer anderen Stelle kann man, aus dem Kliff herausragend, so etwas wie eine Bodenplatte sehen. Dazu habe ich Interessantes im Netz gefunden: Artikel in der LN Ob es aber das Haus ist, dessen Rest wir gesehen haben, weiß ich nicht.

Restaurant Hermannshöhe oberhalb des Kliffs

Auf halben Wege oberhalb der Küste befindet sich das Ausflugsrestaurant “Herrmannshöhe”. Man kommt hier auch mit dem Auto hin und kann auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz parken. Schön ist hier, neben der großartigen Lage, dass es einen Kinderspielraum, einen großen Spielplatz mit Hüpfburg und viele Aussenplätze gibt. Es ist ein Selbstbedienungsrestaurant, in dem man sich nicht immer sofort zurecht findet. Gerade ältere Leute waren in der Stoßzeit etwas überfordert. Dazu kamen noch unfreundliche, gestresste Mitarbeiter und etwas zu teure Preise.

Ausflugsrestaurant Hermannshöhe

Das ist sehr schade, denn nur Lage alleine macht es dann auch nicht. Die Stimmung dort war mies und ich hörte schon beim Anstehen, vorne und hinten, dass die anderen Besucher auch nicht ganz happy waren. Wir würden uns nächstes Mal lieber ein Picknickkörbchen packen und am Strand essen, obwohl meine Torte ok war. Ich weiß leider nicht mehr, wie es im Januar war. Ich glaube, umgehauen hatte es mich auch nicht. Gänzlich meiden würde ich die Hermannshöhe zwar nicht, aber zu einem direkten Ziel oder Empfehlung reicht es auch nicht.

 

Im Winter

Wer unten an der Steilküste von Travemünde in Richtung Niendorf läuft, sollte wissen, dass kein Weg mehr nach oben führt. Irgendwann kommt eine Treppe. Wir haben mit Steine sammeln, einer Matschlandung, mehreren Fotos, lauschen von Schwalben und Wellen, kurzen Pausen, Betrachtung der Lehmwände, blicken auf die Ostsee und Prüfung der Beschaffenheit von Bäumen und Steinen ca. 4 Stunden gebraucht. Dann muss man in der Regel ja auch wieder zurück laufen… Wir sind froh, dass wir das vorher nicht gewusst haben, sonst wären wir sicher nicht los gelaufen und hätten dieses wunderbare Stück Natur verpasst.

 

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Hier findest noch mehr über Travemünde

 

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4 Responses

  1. toll – besonders die mischung aus sommer-und winterbildern! Trotz 25x sierksdorf sind wir DA auch noch nie UNTEN gewesen. Vielleicht diesmal – ab morgen!!!

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